Familienvater war noch einmal mit den Kindern bei Löwen und Elefanten
Für Ricardo (Name geändert) ist dieser Ausflug nicht leicht. Der 41-Jährige lebt im Hospiz Schwester Paterna in Viernheim. Im Sommer vergangenen Jahres wurde bei ihm ein Hirntumor entdeckt. Eigentlich waren es die Kinder, die unbedingt noch einmal mit ihrem Papa in den Zoo wollten. Er selbst war zunächst skeptisch, liess sich aber gerne von seiner Ehefrau überreden. Am Ende des Tages ist er glücklich, diesen schönen Stunden mit seiner Familie erlebt zu haben.
Unsere Ehrenamtlichen Margret und Lisa-Marie, beide ausgebildete Pflegefachkräfte, holen die Familie mit dem Wünschewagen in Viernheim ab und los geht die Fahrt Richtung Heidelberg.
Sonnige Stunden zwischen Affen, Löwen und Elefanten
Die Aufregung bei der Ankunft ist groß: Die sechsjährige Tochter will unbedingt das Bärenbaby sehen, der 11-jährige Sohn den großen Fußspuren folgen, die der Heideberger Zoo in einem Rundweg anbietet. Die Begeisterung der Kinder steckt alle an, zum ersten Mal huscht ein Lächeln über das Gesicht von Ricardo. „Für uns ist dieser Ausflug so wichtig“, sagt Ehefrau Diana (Name geändert). Einfach mal raus, etwas anderes erleben, die schweren Stunden für kurze Zeit vergessen. Erste Station ist das Küstenpanorama, „die Möwen schreien aber laut“, meint die kleine Tochter und will dann doch lieber gleich zu den Elefanten. Nach zwei Stunden bekommen alle Hunger und es geht in das Zoo-Café Fody´s.
Herzliche Bewirtung unter freiem Himmel
Feuerwurst, Pommes, Bockwurst mit Kartoffelsalat – die Auswahl überzeugt und es schmeckt allen richtig gut. Der Wirt persönlich kommt vorbei und spendiert dem ganzen Team noch einen Nachtisch. So gestärkt geht es weiter zum Streichelzoo. Ein echter Höhepunkt vor allem für die Kinder. Die Ziegen und Schafe streicheln und füttern – die Beiden finden kein Ende. Die Zeit vergeht unglaublich schnell, nach vier Stunden heisst es Abschied nehmen vom Zoo. Wieder im Hospiz angekommen bekommt Ricardo noch ein Fotoalbum überreicht. Die Bilder hat das Wünschewagen-Team im Laufe des Tages gemacht und druckt sie vor Ort aus. Eine Erinnerung an besondere Stunden.
Wünschewagen – ein bundesweites Projekt des ASB
„Letzte Wünsche wagen“ – unter diesem Motto ermöglicht der Wünschewagen des ASB Region Mannheim/ Rhein-Neckar den Gästen Orte zu besuchen, die ihnen besonders wichtig sind. Mittlerweile sind in ganz Deutschland 23 Wünschewagen unterwegs, um schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Wunsch zu erfüllen. Das Projekt wurde vor fünf Jahren ins Leben gerufen und finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Für den Gast ist die Fahrt kostenfrei, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen die Fahrten. Die ASB-Wünschewagen sind auch während der Corona-Krise im Einsatz, unter strengen Hygieneregeln und entsprechend der behördlichen Vorgaben. Der Wünschewagen in Mannheim rollt seit September 2016 über die Straßen und erfüllt letzte Herzenswünsche. Koordinatorin des Projekts in Mannheim ist Tina Schönleber. Sie ist zu erreichen unter wuenschewagen@asb-rhein-neckar.de.
Weitere Informationen unter: www.wuenschewagen.de